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Bakterien am Auge

Bakterien können am äußeren Auge oder im inneren des Auges Infektionen verursachen. Beide Formen sind unangenehm, aber Infektionen im Augeninneren sind besonders gefährlich, weil sie schnell zu bleibenden Schäden am Sehen führen können. Wichtig ist, schnell zu handeln, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Im Folgenden erfahren Sie, welche Arten von bakteriellen Augeninfektionen es gibt und wie sie behandelt werden.

Artikel wurde von Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Grein geprüft

Auf einen Blick:

  • Infektionen auf oder im Auge werden häufig durch Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken oder Pseudomonas verursacht.

  • Typische Befunde bei oberflächlichen Infektionen sind gerötete und geschwollene Augen, Bindehautrötungen oder auch Hornhautgeschwüre.

  • Ursache ist meist eine geschwächte Schutzfunktion des Auges, oft begünstigt durch Reizzustände wie trockene Luft, Rauch, Staub oder Kontaktlinsen.

  • Typisch bei Infektionen im Auge sind starke Schmerzen und ein rascher Verlust der Sehleistung.

  • Ursache dafür ist meist eine Verletzung oder eine Operation am Auge.

  • Standardtherapie bei oberflächlichen Infektionen ist die Behandlung mit antibiotischen Tropfen oder Salben, evtl. ergänzt durch zusätzliche Maßnahmen wie Rotlicht oder chirurgische Eingriffe. Bei inneren Infektionen sind antibiotische Infusionen oder Tabletten erforderlich.

Grundlegende Informationen zu Bakterien in den Augen

In der Augenheilkunde spielt die Bakteriologie eine wichtige Rolle, da verschiedene Erkrankungen durch bakterielle Infektionen ausgelöst werden. Die meisten Bakterien können durch die Immunabwehr auf dem Auge in Schach gehalten werden. Unter für die Bakterien günstigen Umständen können sie sich jedoch vermehren und das Auge besiedeln.

Ein besonders gefährlicher Erreger ist das Bakterium Pseudomonas aeruginosa. Es befällt die Hornhaut sehr schnell und aggressiv – häufiger bei Kontaktlinsenträgern. Dringt es in die Hornhaut ein, kann sich innerhalb weniger Tage ein Geschwür bilden. Dieses kann durchbrechen (Perforation), sodass das Sehvermögen akut bedroht ist.

Bakterielle Infektion auf dem Auge: Das sind die Symptome

An der Oberfläche des Auges treten bakterielle Infektionen recht häufig auf. Typische Beschwerden sind:

  • gerötete, teils eitrige Augen

  • Schmerzen

  • Bindehautrötungen

  • Hornhautgeschwüre

  • verschlechtertes Sehvermögen

  • schmerzhafte Lidschwellungen

  • entzündete Tränendrüsen

  • entzündeter Tränensack

Unbehandelt können bakterielle Infektionen bleibende Schäden verursachen. Sie sind unter anderem für folgende Erkrankungen verantwortlich:

  • Horn- und Bindehautentzündungen (Konjunktivitis)

  • Entzündungen der Augenhöhle oder des Augeninneren

  • Lidabszesse

  • Gerstenkörner

  • Entzündungen von Tränendrüsen und Tränensack

Bakterielle Infektion im Auge: Eine große Gefahr!

Gelangen Bakterien ins Augeninnere oder die Augenhöhle, ist das Augenlicht in akuter Gefahr. Folgende Erkrankungen können entstehen:

  • Endophthalmitis: schwere Entzündung des gesamten Augeninneren, oft nach Operationen oder Verletzungen. Sie führt zu starken Schmerzen und kann das Sehvermögen innerhalb kurzer Zeit zerstören.

  • Orbitalphlegmone: Ausbreitung einer Infektion in die Augenhöhle. Die Augenlider schwellen stark an, Fieber und Bewegungseinschränkungen treten auf. Breiten sich die Bakterien weiter aus, kann Lebensgefahr bestehen.

Solche Infektionen gelten immer als Notfall und müssen sofort behandelt werden.

Warum können bakterielle Infektionen entstehen?

Zu den häufigsten Erregern gehören Staphylokokken, Streptokokken, Pneumokokken und Pseudomonas. Auch Erkrankungen wie Tuberkulose oder Syphilis können bakterielle Augenentzündungen hervorrufen.

Das Auge verfügt eigentlich über mehrere Schutzmechanismen: Augenbrauen, Wimpern und Lider bilden eine natürliche Barriere, die größere Fremdkörper wie Staub und Insekten fernhalten. Der Lidschlag – rund zehn bis fünfzehnmal pro Minute – verteilt die Tränenflüssigkeit über die Hornhaut (Cornea) und wirkt wie ein Scheibenwischer. Dabei werden auch ständig Bakterien weggewischt. Die Tränenflüssigkeit selbst befeuchtet nicht nur, sondern ist auch wichtiger Teil der Immunabwehr. Bestandteile der Träne können Bakterien angreifen und unschädlich machen.

Ist diese Schutzfunktion gestört, können sich Bakterien ansiedeln und vermehren. Häufig geschieht dies in Zusammenhang mit trockenen und gereizten Augen. Solche Reizzustände entstehen beispielsweise durch lange Bildschirmarbeit, trockene Raumluft, Rauch, Staub, Chlorwasser, Kosmetik oder verschmutzte Kontaktlinsen. Seltener können auch Autoimmunerkrankungen bakterielle Infektionen begünstigen.

Im Augeninneren entstehen Infektionen vor allem dann, wenn Bakterien nach einer Operation, einer Verletzung oder über die Blutbahn ins Auge gelangen. Diese Situation ist wesentlich gefährlicher und erfordert sofortige Behandlung.

Bakterielle Infektion am Auge: Behandlung muss schnell erfolgen

Die Standardtherapie bei oberflächlichen Infektionen besteht in der Gabe von Antibiotika, meist in Form von Augentropfen oder Salben. Da manche Bakterien resistent sind, kann es erforderlich sein, verschiedene Präparate auszuprobieren.

Insbesondere bei Infektionen tieferliegender Gewebe oder des Augeninneren ist sofortige Behandlung besonders wichtig. Antibiotika werden dann in Tablettenform, als Infusion oder als Injektion direkt ins Auge eingesetzt.

Abhängig vom Ort der Infektion und den Symptomen können weitere Maßnahmen notwendig sein:

  • Abszesse werden geöffnet, um den Eiter abfließen zu lassen.

  • Gerstenkörner werden häufig mit Rotlicht bestrahlt, um die Heilung zu beschleunigen.

  • Bei einer Infektion des Augeninneren kann eine operative Entfernung des Glaskörpers erforderlich sein.

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